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Was empfehlen Sie als Fussboden für das Kinderzimmer?

Ein neuer Beitrag aus dem Bereich „Eine gute Frage“

 

Diese, wie ich finde wichtige Frage, erreichte mich die Tage.
Frage: „Servus Herr Petersen, wir bauen gerade neu und nun stellt sich uns die Frage nach dem Bodenbelag für die beiden Kinderzimmer. Im restlichen, oberen Stockwerk wollen wir geöltes Eichen Parkett verlegen. Für die beiden Kinderzimmer dachten wir an einen günstigen Vinyl Designbelag. Der muss ja richtig was aushalten und vor Allem aus dem Grund, dass die beiden Jungs da ja aufwachsen und der Boden nach ein paar Jahren ohnehin dementsprechend aussehen wird. Dann macht es nicht so viel aus einen neuen Boden zu verlegen, da der erste nicht allzu teuer war. La­mi­nat kommt aber für uns nicht in Frage. Was meinen Sie? Und wie findet Sie unsere Idee? Was gibts zu beachten? Danke im Voraus. Jessi“

 

Antwort:
Ich werde immer wieder gefragt, was ich als Fussboden für ein Kinderzimmer empfehle. Ich höre dann immer wieder, dass man in den Kinderzimmern „erst mal“ einen günstigen Fussboden verlegen möchten, weil es dann nicht so schlimm sei, wenn die Kinder ihn beim Spielen und toben beschädigen. Später, wenn die Kinder dann größer seien, könne man immer noch einen richtigen, wertigeren Bodenbelag einbauen. Ich sehe das ganz anders und empfehle Ihnen eindeutig, auch in den Kinderzimmern das von Ihnen ohne hin präferierte, geölte Eichenholz Parkett zu verlegen. Was man alles bei der Auswahl des richtigen Fussbodens für ein Kinderzimmer bedenken sollte und warum Parkett die erste Wahl ist, lesen Sie in diesem hier.

 

Spielen und Toben gehört zur Kindheit!

Für mich gehört Spielen und Toben zur Kindheit – und natürlich kann es dabei auch mal passieren, dass etwas zu Bruch geht. Das betrifft aber nicht nur den Fußboden, sondern natürlich auch die Möbel, die Türen, die Fenster und die Wände. Doch ich habe noch nie gehört, dass aus diesem Grund für ein Kinderzimmer „günstigere“ Türen als im Rest des Hauses verbaut werden. Weiter müssen Sie wissen, das keins dieser Bauelemente aus so hartem, widerstandsfähigem Material gefertigt ist, wie ein Eichenparkettboden. Kein Bobby-Car, kein Bauklotz, kein LEGO Stein oder herunterfallende Spielzeuge werden einem hochwertigen, fachgerecht verlegten Parkettboden aus Eichenholz ernsthaft beschädigen. Klar entstehen mit der Zeit Kratzer von spitzen Gegenständen in der Oberfläche doch diese lassen sich in der Regel einfach mit der jährlichen Pflege aus der Öloberfläche polieren. Mit viel Druck oder großer Kraft können natürlich auch größere Rillen, tiefere Kratzer oder andere Beschädigungen in der Oberfläche entstehen. Doch es ist immer nur die Oberfläche. Diese lässt sich, wenn es tatsächlich nach ein paar Jahren stört, einfach ab­schlei­fen und neu ölen. Lesen Sie dazu auch meinen Beitrag „Keine Angst vor Kratzern im Parkett“.

 

Aufbauhöhe beachten

Was viele bei Ihren Überlegungen völlig vergessen, sind die unterschiedlichen Aufbauhöhen der verschiedenen Bodenbeläge. Während für einen Teppichboden 2,5 bis 5 Millimeter gerechnet werden, benötigt zum Beispiel ein Klick-Vinyl Designbelag mit Trittschalldämmung bereits 4 bis 5,5 Millimeter. Für einen Parkettboden benötigt man je nach Ausführung schon 14 bis 23 Millimeter. Es ist also garnicht so einfach „später“ einen richtigen, wertigeren Bodenbelag einzubauen.

 

Raumklima

Ein weiterer wichtiger Punkt ist meines Erachtens nach das Raumklima. Kinder verbringen schließlich viel Zeit in Ihrem Zimmer – Nachts beim Schlafen und Tagsüber beim Spielen. Nachts beim Schlafen soll es kühl und tagsüber beim Spielen schön warm sein. So entsteht ein starkes auf und ab in der Konzentration der Luftfeuchtigkeit. Ein Parkettboden ist da ideal. Geöltes Parkett interagiert beim Feuchtigkeitsaustausch ideal mit seiner Umgebung. Es kann Nachts die Luftfeuchte binden und Tagsüber wieder an den Raum abgeben. So wird es im Raum nie zu trocken oder zu feucht.

 

Holz ist warm

Kinder krabbeln, sitzen und spielen die meiste Zeit auf dem Boden; oft Barfuß oder nur in Socken. Da sollte sich Boden stets angenehm warm anfühlen, auch im Sommer, wenn die Fußbodenheizung nicht läuft. Ein fußwarmer Parkettboden mit einer gölten Oberfläche ist auch in diesem Punkt Ideal. Alternativ kann man auch ein guten Teppichboden von hoher Qualität verlegen. Doch dieser ist anfällig für Staub und Milben und viel schwieriger zu Pflegen und zu reinigen.

 

Gesundheit

Ein für mich ein besonders gewichtiger Punkt ist das Thema Gesundheit. Bei allen großflächige Bodenbelägen, mit denen man schließlich ständig in Berührung kommt und gerade in den Kinderzimmern sollten man unbedingt darauf achten, dass der Fussboden keine Schadstoffe enthält (vgl. a. m. Beitrag BIOBÖDEN – ALLES SCHWINDEL?). Nichts gegen Vinyl- oder Designbeläge – diese strapazierfähigen Bodenbeläge sind optimal für Ladengeschäfte, Friseursalons, in Cafés, Restaurants oder auf Messeständen. Eben für alle Bereiche wo viele Menschen mit feuchten, verschmutzten Straßenschuhen darauf herumlaufen. Für ein Kinderzimmer würde ich diese Böden auf keinen Fall empfehlen.
Ein Parkettboden aus echtem, natürlichem Holz ist daher auch im Punkt Gesundheit meine erste Empfehlung. Neueste Studien zeigen sogar, dass ein Parkettboden die Lebenserwartung der Bewohner positiv beeinflusst (vgl. m. Beitrag PARKETTBODEN ERHÖHT DIE LEBENSERWARTUNG).