Parkettböden in Passiv- oder Niedrigenergiehäusern
Kann man in einem Passivhaus oder in ein so genanntes Niedrigenergiehaus einfach Parkett verlegen? Was muss man beachten? Wo sind die Besonderheiten. Zunächst stellt sich die Frage, was an einem Passivhaus bzw. einem Niedrigenergiehaus anders ist, als in konventionellen Gebäuden.
Definition Passivhaus: Unter einem Passivhaus wird ein Gebäude verstanden, das aufgrund seiner hohen Wärmedämmung und dem Funktionsprinzip mittels Wärmetauscher Lüftungswärmeverluste signifikant zu reduzieren, in der Regel keine klassische, wassergeführte Gebäudeheizung benötigt. Quelle Wikipedia
Definition Niedrigenergiehaus: Als Niedrigenergiehaus bezeichnet man einen Energiestandard für Neubauten aber auch sanierte Altbauten, die gewisse geforderte energietechnische Anforderungsniveaus unterschreiten. Zentrale Grundlage eines Niedrigenergiehauses ist im Allgemeinen eine energetisch effizient ausgeführte Wärmedämmung des Daches und der Außenwände. Eine ausreichende Wärmedämmung der Außenwände sowie der Fenster und der Außentüren des Gebäudes sorgen dafür, dass die aufgewendete Leistung zur Beheizung gegenüber der anliegenden Außenlufttemperatur gering ausfallen kann. Quelle Wikipedia
Der für das Parkett wichtigste Unterschied zu konventionellen Gebäuden liegt also in der kontinuierlichen, kontrollierten Wohnraumlüftung. Durch die dichte Gebäudehülle und oftmalig hohen Luftwechselraten kann es während der Heizperiode oft zu einem sehr trockenen Raumklima kommen.
Wenn man nun in solch einem Gebäude Parkett verlegen möchte, muss man besonders auf die klimatischen Empfehlungen des Parkettherstellers achten. Auch sollten die Einstellung der kontrollierten Wohnraumlüftung hinsichtlich der Luftwechselraten entsprechend angepasst werden. Wenn man dies beachtet, steht dem Einbau von einem schönen Parkettboden in ein Passivhaus oder ein Niedrigenergiehaus nichts entgegen.
Meine Empfehlung: Ein konstantes Raumklima von 20°C und 40 – 60% relative Luftfeuchtigkeit wird auch hier ausdrücklich empfohlen. Die relative Luftfeuchtigkeit sollte während der Wintermonate nicht unter 40% und während der Sommermonate nicht über 60% liegen. Bedenken Sie auch, dass Sie dadurch wertvolle Heizenergie sparen können, da bei einer höheren Luftfeuchtigkeit auch eine geringere Raumtemperatur als angenehm empfunden wird. Während der Heizperioden möglichst viele Feuchtequellen im Raum schaffen (z.B. Inbetriebnahme eines Luftbefeuchters zu Beginn der Heizperioden, Zimmerpflanzen, etc.). So wird ein zu starkes Abtrocknen des Parkettbodens vermieden. Zur Kontrolle der relativen Luftfeuchtigkeit empfehle ich die Verwendung eines Hygrometers.