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Mit Stöckelschuhen aufs Parkett?

Ein neuer Beitrag aus dem Bereich „Eine gute Frage“

 

Gestern erreichte mich folgende interessante Frage einer jungen Frau:

Frage: Hallo Herr Petersen, ich habe da mal ein ganz anderes Problem, eine Frage, bei der Sie mir und anderen Trägerinnen von High-Heels, Stilettos und schicken Pumps vielleicht helfen können!? Oder mir meine Meinung bestätigen … Wir haben eine (was ihr Zuhause angeht, ziemlich pingelige!!! *stöhn*) Bekannte, die behauptet, hohe Absätze würden ihr Löcher in ihr Parkett treten – und von daher heißt’s bei ihr doch tatsächlich ganz grundsätzlich: „Stöckelschuhe vor der Haustür ausziehen!!!“ Wir können’s nicht fassen … *genervt-kopfschüttel* Also, mal abgesehen davon, dass ich es grundsätzlich hasse, wenn ich irgendwo zu Besuch hin komme und soll meine Schuhe ausziehen, denke ich, heutiges Parkett ist da doch widerstandsfähig. Da macht doch ein spitzer Absatz nichts mehr! Oder? Haben Sie schon gesehen, dass ein Parkett unter Pumps ernsthaft gelitten hat??? Ich kann es mir nicht vorstellen… Liebe Grüße Mandy

 

Antwort:
Hallo Mandy, leider muss ich Deiner Bekannten tatsächlich recht geben. Absätze, besonders diese dünnen, von modischen Pumps, Stilettos oder High-Heels, sind für viele Bodenbeläge und insbesondere für Parkettböden grundsätzlich problematisch. Selbst auf Laminatböden, die von Haus aus als besonders hart gelten, habe ich schon Schäden durch besonders dünne Absätze gesehen. Nur Betonböden, Keramik Fliesen, Teppichböden und manche modernen Vinyl Designböden können solchen Belastungen auf Dauer widerstehen.

 

Grundsätzlich kommt es aber auf die Form des Absatzes (wie dünn ist dieser) in Kombination mit der so genannten Brinellhärte des Bodenbelags an. Mary Janes zum Beispiel sind i.d.R. kein Problem, da ihre Absätze viel großflächiger sind.

 

Die Brinellhärte ist nach dem schwedischen Ingenieur Johan August Brinell benannt, der im Jahre 1900 die Methode zur Härteprüfung bei Holz und Metall entwickelte. Vereinfacht kann man sagen, je härter der Boden um so geringer ist die Wahrscheinlichkeit das ein Absatz oder auch ein Möbelstück Druckstellen hinterlässt. Eichen- oder Buchenparkett zählt man zu den harten Holzsorten, während europäischer Ahorn oder Kiefer eher weiche Holzsorten sind. Zur Orientierung habe ich hier einmal den Härtegrad verschiedener Holzarten nach Brinell-Härte aufgeführt:

 

Fichte,Tanne: 1,3
Kiefer: 1,6
Lärche: 2,1
Europäischer Ahorn 2,7
Kirsche: 3,0
Buche: 3,5
Eiche: 3,6
Bambus: 4,0
Kanadischer Ahorn 4,8
Olivenholz: 5,9

 

Ausschlaggebend ist aber auch die Oberflächenbehandlung des Parkettbodens. Eine schöne geölte oder gewachste Parkettversiegelung bietet praktisch keinen Schutz vor mechanischen Einflüssen wie zum Beispiel einem herabfallenden Hammer oder eben spitzen Absätzen. Industrielle Fertigparkettböden mit besonders harten PU (Polyurethan Kunstharz) Klarlack Oberflächen sind dagegen extrem widerstandsfähig. Doch auch hier würde ich von der Probe aufs Exempel mit High-Heels, Stilettos oder Pumps abraten und das bedeutet in Deinem Fall, auch wenns schwer fällt: High-Heels lieber draußen ausziehen.

 

Viele Hausbesitzer bieten Ihren Gästen daher Filzpantoffeln an. Wie ich kürzlich gehört habe, gibt es jetzt aber auch transparente Absatzschoner aus Silikon oder Kunststoff. Wenn diese Produkte halten, was sie versprechen, ist das meiner Meinung nach eine hervorragende Alternative für schöne, elegante Schuhe. Ich habe mal beim beliebten Online-Händler Amazon geschaut und gleich eine große Auswahl von Absatzschonern gefunden. Es würde mich interessieren, welche Erfahrungen Sie mit diesen Absatzschonern gemacht haben und ob ich diese meinen Parkettkunden empfehlen soll. Schreiben Sie mir oder rufen Sie mich an. Unter der Rufnummer TEL +49 (0) 171 – 36 37 663 erreichen Sie mich gut.

 

Servus und Viele Grüße aus München

Ihr Niels Petersen

 

 

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