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Vinylboden mit Klicksystem oder ist kleben besser?

Heute fragte mich wieder einer meiner Kunden: „Ist beim Vinylboden ein Klicksystem oder das Verkleben besser?“ Da die Frage nach der besseren Verlegemethode recht häufig aufkommt, und sich auch auf viele andere Bodenbeläge übertragen lässt, habe ich mich entschlossen, hier im Blog einmal ausführlich auf dieses Thema und die Unterschiede zwischen einer schwimmenden Verlegung mit Klicksystem und dem festen Verkleben einzugehen.

 

Moderne Vinylböden mit ihrer optisch und haptisch echt wirkenden Oberfläche sind heute sehr beliebt. Sie gelten als besonders robust und pflegeleicht. Es gibt sie in fast allen erdenklichen Farben, Mustern und Dekoren. Angefangen vom 50er Jahre Schachbrett Muster bis hin zum täuschend echt wirkenden Holzdekoren. Neben der Auswahl des Dekors und der Optik gilt es vor dem Kauf zu klären, wie der neue Bodenbelag verlegt werden soll. Hier gibt es zwei unterschiedliche Möglichkeiten. Zum einen kann der neue Fußbodenbelag schwimmend verlegt werden oder vollflächig fest verklebt werden.

 

Schwimmende Verlegung:

Schwimmende Verlegung bedeutet, dass der Bodenbelag nicht am Untergrund durch Kleber oder Schrauben fixiert wird. Auch zu den Wänden besteht kein Kontakt. So kann sich der Bodenbelag im Raum zum Beispiel bei Temperaturschwankungen ausdehnen und zusammenziehen. Da die Bodenbeläge aber in der Regel nicht aus einem Stück (Ausnahme Rollenware) gefertigt sind, müssen die einzelnen Elemente fest miteinander verbunden sein, damit sich keine Fugen bilden. Die Alternative zum Verkleben der einzelnen Elemente miteinander ist ein Klick-System.

 

Klick-System:

Fast alle Bodenbeläge wie zum Beispiel Vinylböden, Laminat, Kork, Linoleum und sogar Parkett gibt es heute mit dem so genannten Klick-System zur schwimmenden Verlegung. Der eigentliche Bodenbelag ist dabei werkseitig auf eine handliche, robuste Trägerplatte aufgebracht. Die Trägerplatte besteht in der Regel aus HDF, einer hochverdichteten Faserplatte. Die einzelnen Elemente können dann beim Einbau mittels des Klick-Systems miteinander verbunden werden und bei Bedarf auch wieder aufgenommen bzw. gelöst werden. Besonders für unsere DIY Heimwerker Kunden und / oder bei der Verlegung im Mietverhältnis ist dieses System interessant, da keine Klebstoffe zum Einsatz kommen. Auch ist der fertige Bodenbelag sofort nach dem Verlegen begehbar, da nichts aushärten muss. Weiter bringt die schwimmende Verlegung den Vorteil mit sich, dass im Falle eines Auszuges oder im Fall von Renovierungsarbeiten der Bodenbelag leicht entfernt werden kann bzw. sogar mit in die neue Wohnung umziehen kann.

 

Abstriche machen muss man bei dieser Verlegevariante jedoch in den Bereichen Wärmeleitfähigkeit und Trittschall.
Für eine bessere Isolation und eine bessere Raumakustik ist bei der schwimmenden Verlegung von Vinylböden, Laminat, Kork, Linoleum und Parkett, die Verwendung einer Dämmunterlage dringend anzuraten. Dadurch können auch leichte Unebenheiten im Unterboden ausgeglichen werden.

 

Die robustere fest verklebte Variante:

Die feste Verklebung von Bodenbelägen bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich. Zum einen ermöglicht diese Variante eine hervorragende Raumakustik und zum Anderen ist die Wärmeleitfähigkeit des Bodenbelags wesentlich besser. Dies ist besonders bei Fußbodenheizungen vorteilhafter, da die Wärme aus dem Unterboden unmittelbarer übertragen werden kann. Ein weiterer Vorteil ist, dass die einzelnen Elemente selbst unter großer Belastung nicht verrutschen können. Allein daher ist in gewerblichen Objekten die feste Verklebung von Bodenbelägen stets empfohlen.

 

Auch eignet sich Klebe-Vinyl wie (auch Klebe-Linoleum) für den Einsatz in Feuchträumen, da das Vinyl direkt auf den Untergrund verklebt wird und keine feuchteempfindlichen Materialien zum Einsatz kommen. Nachteil bei der vollflächig zu verklebenden Variante ist, dass sie aufwendiger ist. Der Untergrund muss gründlich vorbereitet werden und absolut eben, staubfrei und tragfähig sein, da im Gegensatz zur Klick-Variante selbst kleinste Unebenheiten Probleme bereiten können. Diese Variante ist nur für fortgeschrittene Heimwerker oder mit Profianleitung wie zum Beispiel mit unserem Do it yourself Service für Heimwerker geeignet. Wir erklären Ihnen aber nicht nur Schritt für Schritt, wie Sie ein perfektes Ergebnis erreichen, sondern stehen auf Wunsch auch helfend zur Seite, meistern schwierige Ecklösungen oder kniffelige Anschlüsse. Das neue Heimwerker Service-Paket passt sich dabei ganz individuell Ihren Wünschen und individuellen Fähigkeiten an; und am Schluss können Sie mit Stolz sagen: „Schau, dass habe ich gemacht!“ Alle benötigten Profi Werkzeuge sowie die passenden Profiklebstoffe etc. gibt es im Rahmen unseres Do it yourself Service für Heimwerker. Alle anderen sollten die vollflächige Verklebung des Bodenbelags von einem spezialisierten Bodenleger ausführen lassen. Sprechen Sie mich einfach an. Tel.: 089 – 60 07 98 90.

 

Fazit:

Auf die Frage nach der besseren Verlegeart gibt es keine alleingültige Antwort. Jede Art der Verlegung bringt ihre Vor- und Nachteile mit sich. Daher sollten Sie sich vor dem Kauf von einem Fachmann beraten lassen, damit Sie für sich abwägen können, welche Verlegeart für Sie optimal ist. Wichtig zu wissen ist, dass fast alle Hersteller für fast alle Designs jeweils beide Varianten anbieten. Letztendlich wird es hauptsächlich darauf ankommen, wer den Bodenbelag in welchem Raum für welchen Gebrauch verlegen soll. Profis werden eher zur zu verklebenden Variante greifen, da diese deutlich strapazierfähiger ist und bessere Eigenschaften in Bezug auf Wärmeleitfähigkeit und Trittschall verspricht. Für den privaten Haushalt und unsere DIY Heimwerker Kunden, ist die einfachere schwimmende Verlegung per Klick-Mechanismus sicher eine gute Wahl.